Frittboards Wetsuit Lexikon
Wetsuit Einsatzbereich
Bei der Auswahl des passenden Neoprenanzuges kommt weniger darauf an, ob es ein Neopren von Billabong, RipCurl, Xcel, ONeill oder C-Skins ist. Stattdessen sollte man sich zuerst überlegen, wo man diesen überwiegend nutzen will, und dementsprechend den Neopren Typ und die Materialstärke auswählen. Während z.B. für die südfranzösische Atlantikküste im Sommer oft schon ein „Shorty“ mit kurzen Armen und Beinen und 2mm Stärke reicht, so braucht man zur gleichen Jahreszeit an der Westküste Portugals schon mindestens einen 3mm dicken Fullsuit. Surft man hingegen überwiegend in Nord- und Ostsee sind mindestens 5mm Materialstärke angebracht. Will man als europäischer Surfer das ganze Jahr lang surfen, muss man sich langfristig mindestens zwei Anzüge für Sommer und Winter zulegen.
Wetsuit Typen
- Springsuit: Kurzarm und kurze Beine, 2mm Stärke, auch Shorty genannt. In Europa trägt man Springsuits eigentlich nur im Hochsommer, da man bei kühleren Wassertemperaturen im Frühling und Herbst durch die kurzen Beine sehr schnell ausfriert. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Nutzung in wärmeren Regionen, um Rash, Sonnenbrand und Reefcuts vorzubeugen.
- Fullsuit Shortsleeve: Kurzarm und lange Beine - Meistens 2mm stark. Dies Neoprenanzüge eignet sich sehr gut für europäische Sommer- bis Herbsttage im Atlantik, wenn das Wetter noch gut ist, aber das Wasser etwas zu kühl für einen Shorty. Bietet mehr Flexibilität als ein Fullsuit Steamer.
- Fullsuit: Langarm und lange Beine, auch Steamer genannt. Gibt es von 2mm bis 6/5mm. Die in Europa sinnigsten Varianten sind 3/2mm für den Sommer und 4/3mm für Frühling bis Herbst. Die erste Zahl gibt immer die Stärke in Beinen und Oberkörper und die zweite Zahl die Dicke in Schultern und Armen. Hier sind Neoprenanzüge in der Regel 1mm dünner als im Körper, um mehr Flexibilität beim Paddeln zu gewährleisten.
- Hooded Fullsuit: Langarm und lange Beine mit integrierter Haube. Erhältlich ab 4/3mm, aber üblicherweise eher in 5/4mm oder 6/5mm. Diese Neoprenanzüge sind für Winter Surf Sessions in eiskaltem Wasser und schlechten Wetterbedingungen optimiert.
Wetsuit Stärke
Eine allgemeine Empfehlung für die beste Dicke des Neoprenanzugs zu geben ist schwierig, da jeder ein individuelles Kälteempfinden hat. Generell gilt; Wer im Wasser schnell friert, sollte im Zweifelsfall lieber einen Millimeter mehr nehmen, denn nichts ist schlimmer als bei einer Surfsession zu frieren. Mittlerweile sind Neoprenanzüge so flexibel geworden, dass die wärmenden Vorteile des dickeren Neopren den Nachteil des höheren Paddelwiderstandes deutlich überwiegen. Zusätzlich hängt die optimale Neoprenstärke auch von den individuellen Surfgwohnheiten ab. Surft man oft Beachbreaks und ist jemand, der sich im Line up viel bewegt, kommt man oft mit einem dünneren Wetsuit gut weg. Ist man hingegen mehr an Pointbreaks unterwegs, die auch mal etwas crowded sind, und sitzt man viel im Line up, dann macht wiederum ein dickerer Neo mehr Sinn.
Ganz grob zusammengefasst gelten folgende Daumenregeln;
- 3/2mm für Frankreich, Spanien und Portugal von ca. Juni-Ende September
- 4/3mm für Nordsee von ca. Mai-Oktober; für Frankreich, Spanien und Portugal in den Frühjahrs- und Herbstmonaten
- 5mm+ für Nordsee von ca.Oktober-Mai und für die Wintermonate in Frankreich, Spanien und Portugal
Wetsuit Verschluss Systeme
- Back Zip – traditioneller Rückenreißverschluss für einfaches Ein- und Aussteigen. Nachteil: Mehr Wasseraustausch beim Surfen und dadurch weniger Wärmeleistung. Für Sommertage aber kein Problem. Gerade bei Einsteigern, die einen unkomplizierten Neoprenanzug suchen, ist die Back Zip Variante sehr beliebt.
- Chest Zip - mittlerweile im Surfen die am weitest verbreitete Variante mit kurzem Reißverschluss auf der Brust. Flexibler und weniger Wasseraustausch als die Back Zip Variante. Nachteil: Komplizierterer Ein- und Ausstieg. Vor allem SurferInnen mit breiteren Schultern oder langen Haaren empfinden dies manchmal als störend. Dennoch unsere Empfehlung!
- Zip Free – verzichtet komplett auf den Reißverschluss. Ein- und Ausstieg ähnlich wie bei Chest Zip Steamern aber noch etwas enger. Die leichteste und flexibelste Wetsuit Variante. Zu empfehlen für SurferInnen, für die maximale Flexibilät die erste Priorität ist.
Wetsuit Größe
Ist die Wahl erstmal getroffen, geht es „nur“ noch darum, die passende Größe zu finden. Zwar sind die Größenangaben die gleichen wie bei „normalen“ Kleidungsstücken, allerdings können die tatsächlichen Größen von den normalerweise gewählten Konfektionsgrößen deutlich abweichen und zwischen verschiedenen Marken variieren. Jedoch ist die exakte Größe extrem wichtig! Ein zu großer Neoprenanzug führt nie zur erhofften Wärmeleistung. Wenn Du Dir bei der Größenwahl nicht aus Erfahrung heraus ganz sicher bist, empfehlen wir dringend vor Bestellung anzurufen, um eine Größenempfehlung einzuholen! Oft reicht uns schon Körpergröße und Gewicht, um die in Frage kommenden Größen auszuwählen. Zudem empfehlen wir mindestens zwei Anzüge zu bestellen, um den optimal sitzenden Anzug zu finden.
Auch in der Flexibilität können sich Neoprenanzüge stark unterscheiden. Generell gilt: Je dünner, desto flexibler. Teurere Anzüge sind zumeist leistungsstärker und verfügen über hochwertigeres und dehnbareres Neopren als die preisgünstigeren Varianten. Wer also sehr viel surft, gibt besser etwas mehr Geld aus, während der Gelegenheits-Surfer auch zur günstigeren Variante greifen kann.